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Deutscher Naturschutzpreis für "Tatort Wald"

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(Bonn, 17. November 2011) Junge Menschen spielerisch mit den Interessenskonflikten bei der Nutzung des Waldes – beispielweise beim Geocaching – vertraut zu machen, ist das Ziel der Projektidee des Wissenschaftsladen Bonn e. V. Dafür erhielt der Verein heute in Bonn den Deutschen Naturschutzpreis 2011. 

Die elfköpfige Jury unter dem Vorsitz der Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Prof. Beate Jessel, hatte das Projekt unter 23 Finalisten als eines der drei besten ausgewählt. Die Idee „Tatort Wald – Perspektivenwechsel durch Planspiele“ sei in der Naturvermittlung für Jugendliche ein erfolgversprechender Ansatz und habe Vorbildcharakter. Zur Umsetzung seiner Projektidee erhält der Verein ein Preisgeld in Höhe von 119.000 Euro. Hauptanliegen des Deutschen Naturschutzpreis ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Natur zu schärfen und insbesondere auch junge Menschen für ein Naturschutzengagement zu motivieren. Er fördert daher besonders originelle, zukunftsweisende und vorbildliche Projektideen zum Naturschutz, zur Naturbildung und zum Naturerlebnis. 2011 stand der Preis unter dem Motto „Zukunft Wald – schützen, erleben, nutzen“. Alle eingereichten Konzepte mussten einen eindeutigen Bezug zum Thema Wald haben. Das ausgezeichnete Projekt „Tatort Wald“ erfüllt diese Kriterien nach einhelliger Auffassung der Jury in besonderer Weise. Es sei in vorbildlicher Weise dazu geeignet, jungen Menschen Waldwissen zu vermitteln und sie zu Botschaftern für den Wald zu machen.

Kern des Projektkonzeptes ist die Entwicklung und Durchführung halbtägiger Planspiele, bei denen Jugendliche im „Tatort Wald“ in ihrer Region auf Spurensuche gehen. Sie entdecken die Wälder direkt vor ihrer Haustür, lernen den Wald als Ort biologischer Vielfalt kennen und spielen aktuelle Nutzungskonflikte nach, auch um darin ihre eigene Position zu finden. Sie schlüpfen in die Rollen unterschiedlicher Interessensgruppen am Lebensraum Wald und bereiten eine fiktive Bürgerversammlung vor, bei der es darum geht, Kompromisse und Lösungsansätze auszuhandeln.

Auf diese Weise sollen die Jugendlichen motiviert werden, sich spielerisch mit dem Lebensraum Wald auseinanderzusetzen und ihn besser kennenzulernen. Planspiele sind dabei eine zeitgemäße Methode Wissen zu vermitteln, Konfliktthemen nahe zubringen und eine Kompromissfindung herbeizuführen. Das Projekt richtet sich besonders an Jugendliche, die bisher nur wenige Berührungspunkte mit dem Lebensraum Wald und seinen Schutzanliegen hatten.

In einer ersten Projektphase sollen zunächst das Spielkonzept, die pädagogischen Methoden und die Inhalte entwickelt werden. Aktuelle Konfliktthemen wie Geocaching, der Bau von Windenergieanlagen auf Waldflächen oder das Thema nachhaltige Forstwirtschaft werden analysiert und mit Interessenvertretern diskutiert. Die Ergebnisse stellen die inhaltliche Grundlage für die Rollenspiele dar, die anschließend mit Methoden der Waldpädagogik kombiniert werden und zusätzliche Partizipationselemente enthalten.

Im Mittelpunkt der zweiten Phase steht die Durchführung der Planspiele. Insgesamt sollen 20 halbtägige Waldveranstaltungen zu verschiedenen Themen und an wechselnden Orten durchgeführt werden. Bei allen Spielen sind lokale Vertreter des Naturschutzes beteiligt, um eine Übertragung der Spielerlebnisse in die Realität zu erleichtern. Zu den Zielen des Deutschen Naturschutzpreises gehört es auch, dass die geförderten Projekte möglichst viele Nachahmer finden. Ein Schulungsprogramm für Multiplikatoren ist daher ebenfalls fester Bestandteil des Konzepts. Spielkonzept, Materialien und Ablaufplan stellt der Wissenschaftsladen Bonn allen Interessierten auch über den Projektzeitraum hinaus kostenlos zur Verfügung.

Mit dem Planspiel-Projekt knüpft der Wissenschaftsladen Bonn e.V. an seine langjährige Kompetenz der Wissensvermittlung an. Ziel ist es, eine Brücke zwischen universitärem Fachwissen und den Bürgern zu schlagen und komplexe Zusammenhänge verständlich zu vermitteln. Der Wissenschaftsladen Bonn e.V. wurde 1984 von einigen engagierten Studenten gegründet und ist heute mit 30 Mitarbeitern der größte der rund 60 Wissenschaftsläden in Europa.

Der Deutsche Naturschutzpreis

Der Deutsche Naturschutzpreis wird als Förderpreis einmal jährlich im Rahmen eines zweistufigen Wettbewerbs vergeben. Herausgeber sind das Bundesamt für Naturschutz und der Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin. Der Preis fördert Naturbewusstsein und bürgerschaftliches Engagement im Naturschutz. Ausgezeichnet werden originelle, zukunftsweisende und vorbildliche Projektideen zum Naturschutz, zur Naturbildung und zum Naturerleben. Bewerben können sich ehrenamtlich engagierte Einzelpersonen sowie nichtstaatliche und gemeinnützige Organisationen. Das von Jack Wolfskin gestiftete Preisgeld von insgesamt 250.000 Euro dient der Umsetzung der Projekte und wird auf die Preisträger aufgeteilt. Neben dem Förderpreis für originelle Projektideen wird ein Ehrenpreis für herausragendes persönliches Engagement im Naturschutz verliehen. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, die ebenfalls aus der Stiftungssumme stammen. Die Entscheidung über die Vergabe trifft die Jury des Deutschen Naturschutzpreises. Weitere Informationen zum Deutschen Naturschutzpreis: www.deutscher-naturschutzpreis.de  

Ansprechpartner für die Presse:


    Wissenschaftsladen Bonn e.V.
    Brigitte Peter, Pressesprecherin
    Reuterstr. 157 , 53113 Bonn
    Tel. (02 28) 201 61-27, Fax: -11
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    Bundesamt für Naturschutz:
    Franz August Emde
    Tel: (02 28) 8491-4444, Fax: -1039
    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

    Jack Wolfskin Ausrüstung für DRAUSSEN GmbH & Co. KGaA:
    Thomas Zimmerling
    Tel: (061 26) 954-301, Fax: -444301
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>> das Video zur Preisverleihung: Bitte hier klicken!