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Kampagne zur ökologischen Stadtentwicklung: Natur in graue Zonen

NaturInGraueZonen Kampfmueller

Im Rahmen eines bundesweiten Modellprojektes sind in den drei Städten Duisburg, Erfurt und Wiesloch Unternehmen, ihre Mitarbeiter sowie Bürger aufgerufen, Firmengelände zu entsiegeln und naturnah zu begrünen.

Ökologische Stadtentwicklung funktioniert, wo Bürger beteiligt werden

Ziel der Kampagne, die der WILA Bonn entwickelt und durchführt, ist es zum einen, den Lebensraum für Tiere und Pflanzen innerhalb der Städte optimal zu gestalten und damit die biologische Vielfalt und die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen. Zum anderen sollen aber auch tragfähige Strukturen innerhalb der Städte aufgebaut werden, so dass die Kampagne nach Ablauf der Förderung fortgesetzt werden kann. „Die Kampagne soll so Vorbilder für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung schaffen, die ökologisch nachhaltig ist und ihre Bürgerinnen und Bürger beteiligt“, so Dr. Anke Valentin, Projektleiterin im WILA Bonn. Der Wissenschaftsladen Bonn, mit rund 30 Mitarbeiter/-innen der größte „Science Shop“ Europas, realisiert seit rund drei Jahrzehnten Projekte zum bürgernahem Wissenschaftstransfer und zu Beteiligungsprozessen.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Weitere Förderer sind die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie die Stiftung Lebendige Stadt. Für das Vorhaben stehen insgesamt knapp 640.000 Euro zur Verfügung.

Als Partner wurden in den drei Modellstädten Institutionen wie Bürgerstiftungen, Industrie- und Handelskammer und Verwaltungen gewonnen, die eine Bindegliedfunktion zwischen Politik, Vereinen, Bürgern und Unternehmen einnehmen. Sichtbares Ergebnis der Kampagne ist die Entsiegelung und naturnahe Begrünung exemplarischer Flächen, die von Unternehmen auf ihrem Gelände bereit gestellt werden. Dabei handelt es sich um Flächen symbolischer Größe von ca. 50 qm. Weitere Kampagnenelemente sind u.a. ein Online- und Fotowettbewerb, der sich an Bürgerinnen und Bürger richtet und noch bis Anfang November 2013 läuft, außerdem Exkursionen, Pflanzaktionstage, Workshops, Flyer, Website und eine Ausstellung.

Versiegelung hat oft keine Funktion

Zum Projektstart in den drei Modellstädten finden Auftaktveranstaltungen statt, an denen Bürger und Unternehmer teilnehmen. "Wir möchten praktisch aufzeigen, dass man auch vermeintlich triste Firmengelände mit überschaubarem Aufwand zu einem Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere machen kann", sagt Dr. Anke Valentin, Projektleiterin im Wissenschaftsladen Bonn (WILA Bonn). „Sie können beispielgebend für andere private und öffentliche Räume in der Stadt sein.“

Für Prof. Dr. Jörg Dettmar von der TU Darmstadt, der die Kampagne evaluiert, ist es wichtig, dass bei den Firmen ein neues Bewusstsein entsteht: „Viel zu oft sind Gewerbe- oder Industrieflächen völlig betoniert und versiegelt, obwohl es für die Funktion gar nicht notwendig ist und auch Nachteile wie z.B. eine massive Aufheizung im Sommer mit sich bringt. Verwendet man einheimische und standortgerechte Pflanzen für die Begrünung, können Lebensräume entstehen, die auch eine vielfältige Tierwelt aufweisen.“

Rosemarie Stindl, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Wiesloch, begrüßt als Projektpartnerin die Kampagne, weil sie bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement verknüpfe, indem Unternehmer, Mitarbeiter und Bürger gemeinsam für die Natur aktiv werden. Stindl: "Unser Anliegen ist es, mit der Bevölkerung zusammen unsere Stadt zu einem in jeder Beziehung attraktiven Lebensraum zu machen. Und dazu gehört eben auch ökologische Nachhaltigkeit."

Ansprechpartnerin:

Dr. Anke Valentin (Projektleitung)
Tel. (02 28) 201 61-23
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mehr Infos: www.natur-in-graue-zonen.de
Bilder auf Anfrage