Im WILA Bonn hat sich ein lokales Netzwerk für Bienen gegründet
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Zukünftig könnten eine Bienen-Webseite, ein Dienstleistungsservice und eine neuartige Technik zur Bekämpfung von Milben das Leben der Bonner Imkerinnen und Imker erleichtern. Den ersten Grundstein dafür haben 35 engagierte Personen vergangene Woche im Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V. gelegt. Das Besondere: An zwei Tagen trafen sich nicht nur Imker/innen, sondern auch Informatiker/innen, Lehrer/innen und andere Fachfremde, um gemeinsam Lösungen für Bienen zu entwickeln. Das Ganze soll keine einmalige Veranstaltung bleiben.
Eingeladen von WILA Bonn, dem Bonner Stadtlabor BonnLAB und der Initiative Open Knowledge Lab Bonn und mit Förderung durch die EU wurde am vergangenen Sonntag an drei Thementischen diskutiert, gelötet und programmiert. Welche Themen auf die Agenda gesetzt wurden, hatten sich die Teilnehmer/innen bei einem Vortreffen gemeinsam überlegt. Im Mittelpunkt standen Bienen und die Frage, wie man sie und Imker/innen bei ihrer wichtigen Arbeit für das Ökosystem unterstützen kann.
„Unser Ziel war es, motivierte Personen mit unterschiedlichem beruflichen und institutionellen Hintergrund zusammenzubringen“, sagt Norbert Steinhaus, Vorstandsmitglied des WILA Bonn, „wir sind begeistert vom Engagement und Ideenreichtum der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ich denke, wir haben hier nachhaltig etwas in Bewegung gebracht.“
Bonner Bienen-Webseite
Ein ganz konkretes Ergebnis des Workshops könnte eine „Bonner Bienen-Webseite“ sein. Wie eine solche Online-Plattform aussehen kann, skizzierte eine der drei Gruppen. Teil der Webseite soll beispiels-weise eine interaktive Karte sein, auf der alle Organisationen, die sich in der Region mit Bienen beschäftigen, oder eine Übersicht der Standorte von Bienenvölkern vermerkt werden könnten. Informationen über Projekte und Weiterbildungsangebote der lokalen Imkervereine sind für die Webseite ebenso geplant wie Informationen für interessierte Bürgerinnen und Bürger, die selbst imkern oder Bienen unterstützen wollen. „Wir haben heute den Grundstein für eine solche Plattform gelegt und hoffen nun auf Unterstützung von weiteren Interessierten“, sagte Damian Paderta vom Open Knowledge Lab Bonn.
Lokaler Dienstleistungsservice für Imker/innen
Eine weitere Gruppe überlegte, wie sich Imker/innen Arbeit und Zeit sparen können und so Raum für die Haltung weiterer Bienenvölker geschaffen werden könnte. Eine Lösungsmöglichkeit wäre die Gründung eines lokalen Dienstleistungsservices für Imker/innen, der beispielsweise die Honigverarbeitung, vor allem aber die Reinigung und Wiederaufbereitung der Wabenrähmchen übernimmt. Hierfür käme unter Umständen eine Genossenschaft in Frage.
Lichtsensoren gegen Milben
Die dritte Gruppe diskutierte die Installation eines Lichtsensors, der die Brutzeit in den verdeckelten Waben ermittelt. Gerade in und mit der Brut verbreitet sich die gefürchtete Varroamilbe, die ganze Völker sterben lässt. Bei dem Workshop hat ein Mitglied des senseBox-Teams der Uni Münster Möglichkeiten vorgestellt, wie in einem Forschungsprojekt mit einem Miniatursensor die technische Umsetzung gelingen könnte. Teilnehmer/innen des Workshops wollen nun einen ersten Prototyp für eine solche Messung bauen.
Um sich weiter zu vernetzen und die Ideen zu konkretisieren, ist in zwei Monaten das nächste Treffen geplant. Interessierte Personen können sich beim WILA Bonn, beim BonnLAB oder dem OK Lab Bonn melden.
Fotos
Folgende Fotos der Veranstaltung können unter Angabe der Quelle „WILA Bonn / BonnLAB“ frei für die redaktionelle Berichterstattung verwendet werden.
Kontakt
Norbert Steinhaus
(02 28) 201 61-22
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