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Foto: © Thuelig

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Projekte Archiv Faktor Grün – Initiative für resiliente Gewerbestandorte

Klimagerechte Unternehmensführung nach außen sichtbar machen und mit der Belegschaft leben – das ist das Ziel des Projektes „Faktor Grün“. Vier Unternehmen haben die Chance mitzumachen. Mit ihnen entwickelt der WILA Bonn individuelle Bildungsmodule und Veranstaltungen, um zusammen mit Mitarbeiter*innen und Azubis passende Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen. Aus den Erfahrungen entstehen übertragbare Bildungs- und Austauschangebote.

Ob schattenspendende Bäume, blühende Versickerungsflächen oder temperaturregulierende Kletterpflanzen an den Fassaden – um die Folgen des Klimawandels abzupuffern, brauchen Städte mehr Grün. Während sich in Innenstädten und Wohnvierteln in den letzten Jahren einiges in dieser Hinsicht tut, bleiben Gewerbestandorte vielerorts noch „grau“ und asphaltiert. Dabei machen sie rund 20 Prozent des Stadtgebietes aus – und viele Menschen verbringen dort den Großteil des Arbeitstages.

Einige Vorbildunternehmen und Architekt*innen denken Nachhaltigkeit und Klimawandel bei neuen Gebäuden bereits mit. Aber auch bestehende Gewerbestandorte bergen große Potenziale. Ein großes Plus stellt hier insbesondere die Einbeziehung der Mitarbeiter*innen dar. Sie bringen über das Projekt Kreativität und Engagement ein – und tragen als regelmäßige Nutzer*innen der Flächen dazu bei, dass das Grün auf lange Sicht erhalten bleibt. Im Projekt „Faktor Grün“ erproben der WILA Bonn und vier Unternehmen deshalb gemeinsam, wie Firmen mit ihrer Belegschaft zusammen ihre Flächen nachhaltig und klimagerecht gestalten können.

Kreative Bildungsmodule verdeutlichen gestalterische Kompetenzen

In einem ersten Schritt führen die Projektpartner*innen Bildungsveranstaltungen in den Unternehmen durch. Mit Formaten wie Geocoaching, einem Wissensparcours oder Experimenten erarbeiten sich die Teilnehmer*innen ein tiefergehendes Verständnis für Hitze, Trockenheit oder Starkregen. Außerdem beschäftigen sie sich mit ihren eigenen Handlungsoptionen, um dem Klimawandel die Stirn zu bieten: Können sie sich zum Beispiel eine Baumpatenschaft vorstellen? Oder gäbe es vielleicht Platz auf dem Gelände für einen Blühstreifen, der bei der Regenwasserversickerung hilft und dazu auch noch Futter für Insekten liefert? Bei allen Bildungsformaten stellen die Projektpartner*innen den Bezug zwischen dem privaten und beruflichen Umfeld her.

Belegschaft begrünt Unternehmensfläche nach ihren Wünschen

In einem nächsten Schritt entwickeln die verschiedenen Ebenen im Unternehmen gemeinsam Lösungen für ihre Flächen. Dabei orientieren sie sich stark an den Wünschen der Mitarbeiter*innen: Wenn beispielsweise der Wunsch nach einer Mittagspause im Halbschatten oder einem wettergeschützten Platz für Rad und Auto besteht, wird gemeinschaftlich überlegt, wie dieser Wunsch erfüllt werden kann. Auch bei der Umsetzung der Planungen begleiten die Projektpartner*innen die Unternehmen mit Aktionen wie Fotowettbewerben, gemeinsamen Pflanzaktionen, oder der Etablierung von Patenschaftssystemen. So soll sichergestellt werden, dass die Lösungsideen auch Realität werden.

Austausch und Vernetzung verbreiten gute Ideen

Mit einer groß angelegten Kommunikationskampagne will das Projekt außerdem weitere Unternehmen gewinnen und den Austausch untereinander ermöglichen. Dabei kann der WILA Bonn auch auf seine Erfahrungen aus vorheriger Netzwerk- und Projektarbeit in Projekten wie „Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel“ oder „Natur in Graue Zonen“ zurückgreifen. Angedacht sind unter anderem eine eigene Projektwebseite, ein Instagram-Kanal, Ausstellungen über Kleingruppen-Projekte sowie Auszeichnungen der teilnehmenden Unternehmen. Auf diese Weise sollen die erprobten Wege zur Einbeziehung größere Verbreitung finden.

Förderer

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