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Foto: © yavuzsariyildiz/Fotolia

Konzept „Neue Arbeit“

Ein normaler Tag unter der Woche, der Wecker klingelt, man quält sich aus dem Bett und hat überhaupt keine Lust ins Büro zu gehen. Man wäre gerne zufriedener mit seinem Job, würde gerne beruflich etwas ändern. Das Konzept „Neue Arbeit“ kann dabei helfen, die eigene Jobsituation zu analysieren und sich beruflich neu zu orientieren.

Günter Thoma ist ein Mann mit ein paar Denk-, aber auch vielen Lachfalten. Der WILA-Bildungszentrum-Referent übt gerne gesellschaftliche Kritik. Vor allem kritisiert er unser Arbeitssystem. Es charakterisiere sich durch Zwänge, Mängel und Missstände, meint er. Doch bei alleiniger Kritik will Thoma es nicht belassen, sondern vielmehr mit dem so genannten Konzept „Neue Arbeit“ aufzeigen, welche Wege es für jeden Einzelnen und jede Einzelne gibt, mit der Unzufriedenheit umzugehen.

Der Gründer: Frithjof Bergmann

Entwickelt wurde das Konzept „Neue Arbeit“ vom Wahl-Amerikaner und Philosophen Frithjof Bergmann. Schon in den 80er Jahren schrieb er Aufsätze dazu. Im Zentrum der Kritik im Konzept „Neue Arbeit“ steht das Leistungsprinzip, das Menschen krank machen kann. Günter Thoma: „Die „Neue Arbeit“ macht den Menschen einerseits unabhängiger von den Zwängen des Job-Systems und andererseits verhilft sie ihm, zu einer erfüllenden Arbeit zu kommen, die diesen Namen auch verdient.“

Zu dem studierten Ökonomen Thoma, der ebenfalls eine Berater-Ausbildung in Philosophischer Praxis gemacht hat, kommen Leute, die – wie er sagt – „anders arbeiten“ möchten. „Sie sind nicht nur unzufrieden mit ihrem Job, sie ahnen auch, dass ein Job-Wechsel keine wirkliche Veränderung mit sich bringt.“

Analyseschritte

Der erste Schritt sei, sich die Gründe für das Unbehagen bzw. die Unzufriedenheit mit dem eigenen Job klarzumachen, erklärt Thoma. Dann lädt er dazu ein, sich selbst zu fragen, worin die eigentliche berufliche Bestimmung liegt. Hierzu hat die „Neue Arbeit“ unter anderem eine Reihe von Fragen ausgearbeitet, deren Beantwortung zu der Aufgabe führt, der man sich am liebsten widmen möchte. Dabei sollten auch Überlegungen zu „radikaleren“ Schritte nicht außen vor bleiben: Möglichkeiten sind beispielsweise die Reduktion von Arbeitszeiten oder sich beruflich selbstständig zu machen.

Thoma ist diesen Weg für sich selbst auch gegangen. Er arbeitet nur noch halbtags als Geschäftsführer einer Stiftung und ist sonst als Dozent und Berater tätig. Das Konzept „Neue Arbeit“ ermutige seiner Meinung nach dazu, Dinge stärker einzubeziehen, die einen zufriedener machen. Beispielsweise könnte jemand, der gerne näht, die selbst hergestellte Kleidung über eine Online-Plattform verkaufen und so einen Teil seines Lebensunterhalts erwirtschaften.

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